Am 6. Mai 1973 wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Bärnkopf und Wiener Neudorf eine Partnerschaft beschlossen.

In den 1950er Jahren hatte der Belgier Paul Henri Spaak die Idee von Jumelagen oder Partnerschaften zwischen Gemeinden über Grenzen hinweg entwickelt, die viel Zustimmung erfuhr. Im Zuge dieser Bestrebungen wurden vom leider zu früh verstorbenen Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Czettl auch Verbindungen innerhalb des Bundeslandes Niederösterreich angeregt. 1973 erlebte Wiener Neudorf, wie viele Gemeinden in Niederösterreich, eine wirtschaftliche Hochblüte. Aber nicht alle Gemeinden konnten an diesem wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben. Dazu gehörte die Gemeinde Bärnkopf im Waldviertel. Außer der Holzwirtschaft (Bärnkopf hat das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs) gab es kaum Arbeitsplätze und die Folge war eine Abwanderung der jungen Leute. Hans Czettl, der privat einige Urlaube in Bärnkopf verbracht hatte schlug Wiener Neudorfs Bürgermeister Franz Fürst vor, eine Partnerschaft von der beide Seiten profitieren sollten einzugehen. Dieser Vorschlag wurde gerne aufgegriffen und nach persönlichem kennen lernen beschlossen die beiden Bürgermeister Franz Fürst und Karl Grudl mit ihren Gemeinderäten diese Partnerschaft zu begründen und bei einer gemeinsamen Sitzung in Bärnkopf mit der Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde zu besiegeln. Das geschah am 6. Mai 1973 unter großer Teilnahme der Bevölkerung unter freiem Himmel in Bärnkopf.

Die Beziehung zwischen Wiener Neudorf und Bärnkopf gestaltete sich bald sehr eng, viele Wiener Neudorfer*innen haben die wunderschöne Waldviertler Landschaft kennengelernt. Wechselseitige Besuche, Auftritte der Musikkapellen und ab 1977 die Pensionistenurlaubsaktion, die seither Jahr für Jahr Pensionisten nach Bärnkopf führt lieferten wichtige Impulse zur Entwicklung Bärnkopfs zur Tourismusgemeinde, die mit der offiziellen Verleihung des Prädikates Luftkurort Bärnkopf 2007 einen Höhepunkt erfahren durfte. Wiener Neudorf konnte immer wieder an dieser positiven Entwicklung durch finanzielle Hilfen teilhaben.

Die von der Gemeinde Wiener Neudorf finanzierte Urlaubsaktion bietet Wiener Neudorfer PensionistInnen die Gelegenheit einen günstigen Urlaub in einer wunderschönen Umgebung und einem herrlichen Wandergebiet zu verbringen. Seit Beginn dieser Aktion können ungefähr 80.000 Übernächtigungen gezählt werden. Heute wissen auch viele jüngere Leute die herrliche Natur zu schätzen und so muss ein Urlaub in Bärnkopf schon rechtzeitig geplant werden um das Wunschquartier auch wirklich buchen zu können.

Die Menschen aus dem beschaulichen Bärnkopf und aus dem schnelllebigen Industrieviertel haben einander kennen gelernt und viele private Freundschaften sind in diesen 40 Jahren entstanden und werden gerne und intensiv gepflegt. Der Besuch in Bärnkopf ist für viele Wiener NeudorferInnen nicht mehr aus dem Terminkalender wegzudenken.

Sozialleistungen die der Wiener Neudorfer Bevölkerung gewährt werden kommen auch der Bevölkerung in Bärnkopf zugute. So erhalten z.B. alle „Erstklassler“ das Schulstartpaket der Gemeinde sowohl in Wiener Neudorf als auch in Bärnkopf. Am 22. Juni 2013 haben die beiden Gemeinderäte anlässlich des 40jährigen Jubiläums im Franz Fürst Freizeitzentrum in einer Festsitzung erneut diese Partnerschaft mit der Unterzeichnung einer Urkunde bekräftigt. An den im Vorjahr in den Ruhestand getretenen Altbürgermeister von Bärnkopf Ernst Hauschild wurde anlässlich dieses Festes der Ehrenring der Marktgemeinde Wiener Neudorf verliehen.

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